Abbildung 1:
EEG Förderung der Neuanlagen eines Jahres (kumuliert) und
EEG-Mehrkosten (Ebene Netzbetreiber)
Die Differenzaufwendungen für die jeweils neu errichteten Anlagen
lagen bis 2003 um die drei Milliarden Euro pro Inbetriebnahmejahr (kumuliert
über alle Betriebsjahre)
Zwischen 2004 und 2008 stiegen sie dann von 8 auf 17
Milliarden. In den drei Jahren 2009 bis 2011 betrug das jährliche Fördervolumen
der Neuanlagen zwischen 33 bis 39 Mrd. €.
Im Jahrgang 2012 kam es erstmals zu einem deutlichen
Rückgang auf ca. 20 Mrd. Eine weitere Absenkung in 2013 ist ziemlich sicher zu
erwarten.
Die Differenzkosten für die in Betrieb befindlichen Anlagen überschritten
hingegen erst 2007 die Grenze von 5 Mrd. € und stiegen dann gleichmäßig, bis
2012 in etwa der Förderwert der Neuanlagen erreicht wurde.
Damit haben die laufenden Differenzkosten des EEG-Systems
2012 erstmals den Förderwert der Neuanlagen erreicht. Für die auf die
Stromverbraucher umgelegten Kosten gilt das hingegen wegen einer Unterschätzung
des PV-Zubaus aus 2011 noch nicht.
Somit wird 2013 das erste Jahr sein, in dem nicht nur keine
zusätzlichen "Solarschulden" mehr gebildet werden, sondern per saldo
in größerem Umfang Förderzusicherungen für Inbetriebnahmen der Vorjahre
eingelöst werden, also "Solarschulden der Vorjahre abbezahlt" werden.
Die Kritik an steigenden Strompreisen kommt somit vier Jahre
zu spät, denn durch die Förderpraxis in den Jahren 2009 bis 2011 wurden jeweils
höhere kumulative Kosten für die Stromverbraucher verursacht, als sie 2013
gezahlt werden.
Verantwortliche Umweltminister im Zeitraum der höchsten
solaren Neuförderung waren die Minister Gabriel und Röttgen, Wirtschaftsminister
insbesondere v. Guttenberg und Brüderle.
Bereits 2011 war der Zuwachs der "Solarschulden"
stark rückläufig (ebenso in geringerem Maße 2006). Ende 2011 wurde damit ein
Volumen der "EEG- und Solarschulden" von gut 4% des BSP erreicht, das
Ende 2012 nahezu unverändert sein wird.
Vorstehende überschlägige (!) Berechnung basiert auf einigen
Vereinfachungen und erfordert ohnehin eine Abschätzung für die
Strom-Marktpreise der Folgejahre. Eine mehr ins Detail gehende Analyse wäre
sehr wünschenswert.
Die generelle Linie ist mit dieser Auswertung jedoch sicher
genug nachgewiesen.