Autofrei Wohnen                                                                                  

Gesellschaft bürgerlichen Rechts mit Haftungsbeschränkung

                     

Windland Energieerzeugungs GmbH, Grimmstraße 9, 10967 Berlin/                                                                                     

 

Bearbeiter:                                  Telefon:                                                                        e-Brief:                                          Datum:

Joachim Falkenhagen            030/233 55 6 55,  0176 5011 2452                              falkenhagen5@meerwind.de 26.5.2013

 

Nur noch Elektroautos ab 2016?

Mehrheit für Berliner Umweltzone ohne Autoabgase

 

Bei einer Befragung von 1001 wahlberechtigten Berlinern im April 2013 durch Infratest Dimap hat sich die Mehrheit der Anwohner dafür ausgesprochen, konventionelle Autos mit Verbrennungsmotoren aus mehreren Innenstadtgebieten zu verbannen (nördliche bis nordwestliche Mitte und südlicher bis östlicher Innenstadtrand, nämlich die Summe des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, Ortsteile Neukölln, Moabit, Wedding bis zur Seestraße und Gesundbrunnen; Abgrenzung nach PLZ). In diesem Gebiet wohnt etwa jeder fünfte Berliner, fast 700.000 Menschen.

Auftraggeber der Studie war die Windland Energieerzeugungs GmbH aus Kreuzberg.

Ihr Geschäftsführer Joachim Falkenhagen rief nun Senat und Bundesregierung auf, die rechtlichen Voraussetzungen für eine Vertiefung der Umweltzone zu schaffen, in der dann nur noch elektrisch (oder mit Muskelkraft) angetriebene Fahrzeuge zulässig wären. Momentan ermöglicht das Bunderecht keine Ausnahmen für Elektroautos von Verkehrsbeschränkungen (§ 40 BImSchG, 35. BImSchV).

Die Entscheidung, in welchen Gebieten nur noch elektrisch gefahren wird, soll seiner Meinung durch mehrheitliche Bewohnerabstimmung in den Ortsteilen bzw. Kiezen erfolgen.

Besonders hoch war die Zustimmung in Friedrichshain[1], im Bereich Friedrichshain-Kreuzberg-Neukölln erreichte sie 56%. Im Nord-Westen von Mitte gab es eine knappe, nicht signifikante Mehrheit von Abgasgegnern bei 12% Enthaltungen. In der Summe beider Gebiete waren es 51% Befürworter eines abgasfreien Bereichs, weitere 7% waren unentschieden.

Zum Vergleich: Im gesamten Innenstadtbereich haben sich 44% der Bewohner dafür ausgesprochen, Autos wie bisher weiter fahren zu lassen, 46% wollen allenfalls Elektroautos fahren lassen, 6% wollten hingegen Autos mit höheren Abgaswerten wieder zulassen (Abgrenzung: Gebiet der Umweltzone bzw. S-Bahn-Ring mit kleineren Abweichungen, v.a. in Friedenau und Wedding). Damit ist nur die Hälfte der Innenstadtbewohner mit dem gewohnten Autoverkehr einverstanden.

8 % der dort Befragten wollten am liebsten in einer autofreien Innenstadt auch ohne Elektroautos leben.

Die Wünsche der Berliner entsprechen damit Erwartungen der Autoindustrie, wonach im Straßenverkehr „mehr und mehr Ballungszentren in Zukunft Null-Emissionszonen einführen werden“ (Pressemitteilung aus dem Volkswagenkonzern am 19. Juli 2012).

Am wichtigsten war den Befragten der Wegfall der Abgasbelastung. Auch der Verkehrslärm und die Verkehrsdichte spielten eine Rolle. Die befragten Frauen waren generell etwas kritischer gegenüber dem konventionellen Autoverkehr eingestellt als Männer und junge Menschen mit Abitur kritischer als ältere Menschen mit niedrigeren Schulabschlüssen

Wenigstens an einem Tag im Jahr soll der Autoverkehr in nahezu der gesamten Stadt ruhen, das wünschen sich stadtweit 73% der Berliner (25% dagegen, je 1% weiß nicht / keine Angabe). Ein Sonntag wird als autofreier Tag favorisiert von der Hälfte der Berliner favorisiert. 10% der befragten Berliner wollen vorzugsweise an einem Sonnabend ungestört einkaufen gehen. Im Innenstadtbereich würden 25% einen autofreien Werktag bevorzugen, in den äußeren Bezirken nur 11%.

Gefragt wurde auch, ob Autos künftig so ausgerüstet werden sollten, dass sie Tempolimits automatisch einhalten. 49% der Berliner würden solche Vorschriften bei Neuwagen bzw. fahrerabhängig befürworten, 47% lehnten dies ab. Im Innenstadtbereich wurde dies von 56% befürwortet.

Der Senat ist bereits durch EU-Regelungen gezwungen, den Gesundheitsschutz zu verbessern. [2] Eine elektrische Umweltzone in Innenstadtgebieten würde weitere Maßnahmen (im Verkehr etwa: räumliche Ausweitung der Umweltzone für Schadstoffkategorie 4 über die Stadtautobahn hinaus, Einbeziehung von Motorrädern und Rundfahrtschiffen) sinnvoll ergänzen, als deren Folge die Überschreitung der EU-Grenzwerte seltener würde.

Falkenhagen setzt sich schon lange für ein vollständig autofreies Gebiet in Berlin ein. Die Studie bestätigt aufs Neue, dass hunderttausende Berliner dies sogar einem Bereich mit Elektroautos vorziehen würden.

Die Stromerzeugungsmenge des von Windland geplanten, derzeit gebauten Offshore-Windparks Meerwind in der Nordsee wäre ausreichend, um den gesamten Strombedarf für eine Million Berliner Elektroautos zu liefern, jedenfalls bei sparsamen Fahrzeugen.

Zusammen mit den Befragungsergebnissen hat Windland ein umfassendes Konzept für die Vertiefung der Umweltzone vorgelegt. Es schlägt vor, die Elektrozone jeweils quartiersweise sukzessive auszuweiten. Beispielsweise könnte ein Gebiet wie Kreuzberg in drei oder vier Etappen im Abstand von zwei Monaten umgestellt werden. Das würde den Aufbau der Infrastruktur erleichtern. Über die Zeitpunkte der Umstellung sollten ebenfalls die Anwohner entscheiden.

Die Entlastung der Anwohner verbindet sich mit einem Schub für technologieorientierte Unternehmen der Hauptstadt, ohne dass hierfür Haushaltsmittel benötigt würden. Die effizientere Mobilität mit geringen Ausgaben für Kraftstoffe wird mittel- und langfristig die Berliner Wirtschaftskraft unterstützen.

Befragt wurden 1001 Wahlberechtigte in Berlin, nach einer Abgrenzung nach PLZ wurden die Bewohner der inneren Stadthälfte jeweils nach der Gestaltung des Verkehrs im eigenen Wohnquartier gefragt.

Dokumentation der Befragungsergebnisse unter www.j-fa.de/Elektro-Infratest.pdf
Detailkonzept unter www.j-fa.de/Elektro-Umweltzone-Konzept.pdf   
Dieses Papier:  www.j-fa.de/Elektro-Umweltzone.html

 

Eine elektrische Umweltzone ist eine direkt-demokratische Alternative zu staatlichen Förderprogrammen für Elektromobilität und ersetzt insoweit die Ausübung von Zwang auf Steuerzahler und Autohersteller durch Steuern bzw. Flottenverbrauchswerte. 



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Windland Energieerzeugungs GmbH                                                                                                                                                    HRB 33 10 3 Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Dipl. Ök. Joachim Falkenhagen                                                                                                                

 

 

[1] Während die Mehrheit mit statistisch hoher Signifikanz abgesichert ist, unterliegen die kleinräumigen Unterschiede innerhalb der Innenstadt größeren Unsicherheiten. Erhöhte bzw. niedrigere Zustimmung gab es allerdings weitgehend dort, wo es auch vorher erwartet worden war.

[2] Beschluss der Kommission vom 20.2.2013 betreffend die Mitteilung der Bundesrepublik Deutschland über die Verlängerung der Frist für das Erreichen der NO2-Grenzwerte in 57 Luftqualitätsgebieten

Basierend auf der Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa, siehe auch: http://www.bund-nrw.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvnrw/PDF_Dateien/Themen_und_Projekte/Immissionsschutz_Chemie/2013_02_20_C_2013_900_DE_pdf_-_Adobe_Acrobat_Pro.pdf